Christkind

Hallo, wir heißen Amanda und Vivien und sind im 16. Jahrhundert geboren worden. Den Tag wissen wir gar nicht mehr so genau. Es war aber wie unsere Eltern uns erzählten, an einem warmen Sommertag und alle Blumen dufteten. 

Wir hatten eine großartige Kindheit und war von vielen lieben Menschen umgeben. Wir freuten uns immer, wenn am 6. Dezember der Nikolaus mir etwas brachte. Wir müssen wohl richtig lieb gewesen sein. Es gab da aber noch einen Tag an den anderen Kindern etwas geschenkt bekamen. Er hieß „Tag der unschuldigen Kinder“ und dieser war am 28. Dezember; die Bescherung am Heiligabend bzw. am ersten Weihnachtsfeiertag, wie sie heute üblich ist, gab es damals noch nicht. Zu uns kam immer nur der Nikolaus. Dann lernten wir einen sehr interessanten Menschen kennen, Martin Luther. Weil die von ihm ins Leben gerufenen evangelischen Christen, nicht so viel mit Heiligen zu tun hatte und der Nikolaus ja ein heiliger ist, hätte er gerne noch einen Geschenkebringer gehabt. Daher fragte uns Martin Luther, ob wir nicht dem Nikolaus als „Heiligen Christ“ den Kindern Geschenke am 25. Dezember bringen könne. Seit vielen Jahren sind wir aber auch schon in vielen Familien am Heiligen Abend dem 24.12. unterwegs.

Über die Jahre entwickelte sich unser Beiname „Christkind“ und die Vorstellung als engelsgleiche Erscheinung. Als Christkind waren wir sehr fleißig und viele dachten wir wären Jesus Christus... Die engelsgleiche Darstellung hatte wohl damit zu tun das wir oft bei weihnachtlichen Umzugsbräuchen und Krippenspielen, bei denen wir häufig einer Engelsschar vorhergingen und dann als sogenannte „Christkinder“ angeführt wurde. Zunächst begannen wir mit den Bescherungen im evangelischen Deutschland. Später fragten auch viele im Rheinland an, dann zusammen mit Adventskranz und Weihnachtsbaum nach Bayern und auch in Österreich.

Im 20. Jahrhundert war immer mehr zu tun und viel mehr Kinder, die wir in 2 Nächten zu beschenken hatte. Eines Tages dann meldete sich bei uns ein richtig netten Mann mit einem langen weißen Rauschebart, Santa Claus. Er hatte eine so sympathische Art. Wir fragte ihn, ob er uns nicht helfen könne. Er habe da ein paar gute Elfen, die ihm in seiner Spielzeug Werkstatt stets zur Seite stehen. Hier nennt man ihn „Weihnachtsmann“.

So sind wir nun seit Mitte des 20. Jahrhunderts zu dritt. Neben uns den Christkindern und dem Nikolaus ist nun auch der Weihnachtsmann in Weihnachtsbräuchen und bei der Weihnachtsdekoration anzutreffen. Ach ja, der OberElf hilft oft auch dem Nikolaus, wenn er seine Geschenke verteilt. Der ist richtig lustig und nett und soooo lieb!

So, nun wisst ihr wer wir genau sind. Wir freuen uns jedes Mal, wenn wir euch allen eine Freude bereiten können. Ach ja, wr sind ja auch das ganze Jahr unterwegs, um bei euch zu schauen und zu lauschen, ob ihr auch brav und artig seid. Zudem bekommen wir dann auch mit was ihr euch zu Weihnachten von uns wünscht. Ihr könnt uns auch gerne eure Wunschzettel zusenden denn manchmal bekommen wir nicht immer alles mit und eure Wünsche ändern sich ja auch öfters. Ihr solltet mal unser Büchlein sehen... Oft müssen wir einige Wünsche wieder streichen und durch andere ersetzen. Das sieht dann schön chaotisch aus und man verliert fast den Überblick... Deshalb, wenn wir nicht alles bringen sollten was ihr euch wünscht, seid uns bitte nicht böse. Wir versuchen unser bestes.

 

Ich grüßen Euch alle herzlich, Eure Christkinder